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Standorte: Al Seile / Lyrik	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	Zweigstelle: Hauptstelle

Mit seinen beiden ersten Gedichtbänden hat sich Seiler als wichtige lyrische Stimme etabliert. Wie zuletzt "Pech & Blende" (vgl. BA 12/00), erinnert auch dieser neue Band an ein poetisches Archiv, in das ganz disparate Erinnerungen Eingang gefunden haben: die Landschaft Brandenburgs und Mitteldeutschlands mit ihren Jahreszeiten wie die eigene Biographie, das Vergnügen des Schwimmens und frühe Filme, Gedanken an eine Schwester und eine allgegenwärtige DDR-Vergangenheit, die noch viel zu nah ist, um schon Geschichte zu sein. Selten wird dies so deutlich wie in "achter mai", wo "ich im weissen koppelzeug (...) kotzen musste hinterm/ stein der mutter aller schlachten". Aus all diesen Facetten entsteht die Topographie einer Herkunfts- und Geschichtslandschaft, die meist nicht unmittelbar thematisch präsent ist, sondern vor allem in Stimmungen und Färbungen, Valeurs und Tönen greifbar wird - eingeschmolzen in eine mitunter hermetische, jedenfalls nicht leich zu entziffernde Skriptur.