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Überquellend von paradoxen Bildern erzählt Kirsten Fuchs (Jahrgang 1977) eine Reifungsgeschichte: Jette, in der "der Krebs herumtobt wie ein durchgeknallter Hausbesetzer, dem jede Hausordnung egal ist", stirbt. Für Rebekka kein Thema, das sich "so leicht verschieben lässt, als wären Räder unten dran" ...

Sehr leise schleicht sich im skurrilen Text der jungen Autorin (Jahrgang 1977) der Ernst des Lebens ein. Zu Schluss ist Jette tot, die aussah "wie eine Schwarze, nur eben in Weiß", in der "der Krebs herumtobte wie ein durchgeknallter Hausbesetzer, dem jede Hausordnung egal ist", deren Mann aussieht "wie ein Stofftaschentuch, das gewaschen werden musste". "Ganz ungeübt im Trauern" ist Rebekka "Trauerversagerin", wird ihr "Rumgedenke" nur von der 1. Diät unterbrochen, die sie durchhält: Trennung von Adrian. Auf dem Weg dorthin fühlt sie sich "wie eine überfahrene Dorftaube zwischen 2 unbestellten Feldern" oder "in löchriger Stimmung wie Bimsstein", wenn ihr Wochenende "nichts mit ihr vorhat" ... Überquellend von paradoxen Bildern und Vernonsensung, rauzart und traurigschön erzählt Kirsten Fuchs (BA 12/05; ID 32/06) eine Reifungssgeschichte, wirft sie ein Tableau von Verlassenheit und Visionsleere, von Gefühlserkundung und Selbstbeobachtung wie unberührt hin. Um Berührung zu überreden, denn Jettes Tod ist kein Thema, das sich "so leicht verschieben lässt, als wären Räder unten dran". Für Anspruchsvolle.