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Standorte: Sbm 800 Strauss	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	Zweigstelle: Musikabteilung

Die Wiener Musikwissenschaftlerin Publig (vgl. ihre hervorragende Mozart-Biografie BA 11/91) steuert zum 50. Todestag von Strauss eine gut lesbare und sorgfältig recherchierte Darstellung bei, in der sie die künstlerische, menschlich-private und öffentliche Seite von Richard Strauss beleuchtet, immerhin Zeitzeuge der deutsch-österreichischen Geistesgeschichte von Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Sie leistet damit einen Beitrag zu einer differenzierten Aufarbeitung der Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts, jedoch nicht im Sinne einer Abrechnung mit dem Komponisten, bei dem es kaum nachzuvollziehen ist, warum er sich als fast Siebzigjähriger zum Präsidenten der Reichsmusikkammer berufen ließ. Die ausführlichen Original-Zitate aus NS-Akten verdeutlichen, wie sehr die Nationalsozialisten Strauss für ihre Propaganda-Zwecke instrumentalisierten, zumal Hitler und Goebbels eher Lehár favorisierten; die Strauss'schen Dokumente zeigen eindeutig und unverhohlene Geringschätzung des Komponisten dem Regime gegenüber. Auch im Vergleich mit M. Boyden (ID 33/99) und V. Beci (ID 13/99) empfohlen. (2)