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Standorte: L 7.61 Reima / Literatur	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	Zweigstelle: Hauptstelle

Kein Leben einer in der DDR erfolgreichen Schriftstellerin ist seit 1990 so intensiv dokumentiert worden wie das "wirkliche" der Reimann (1933-1973). Der neue, bis dato umfangreichste Beitrag folgt der Romanbiografie (B. Krause, ID 46/94), dem Sachbuch (M. Gottlieb, ID 21/99) und vor allem mehreren Brief- und Tagebuchbänden (hier zuletzt: "Alles schmeckt nach Abschied", BA 8/98). Aus diesen zitiert Törne reichlich, erstmals auch aus Stasiakten und Berichten von Vertrauten Reimanns (u.a. eines Bruders). Als Germanistin legt sie Wert auf die Analyse des starken Bezugs von Problemen und Brüchen in Reimanns eigenem Leben zum Leben ihrer Helden. Das oft Wilde, Unangepasste - in Sexualität, Schreibmotivation, Konfrontation mit der dogmatischen SED-Kulturpolitik - wird sowohl psychologisch gedeutet als auch erklärt aus der wechselhaften Politik Ulbrichts und Honeckers. Entstanden ist ein oft quicklebendiger, zuweilen hochdramatischer Einblick in stürmische Eheszenen und in den DDR-Autorenalltag der 50er- und 60er-Jahre - fesselnd vor allem für Reimann-Leser (schon ab Sekundarstufe 2), weit vor Gottlieb. (2 S)