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Die in Rumänien 1955 geborene und heute in Berlin lebende, vielfach ausgezeichnete Autorin beschreibt die bewegende Geschichte einer Frau, der es nur schwer gelingt, sich aus dem Schatten ihrer Mutter zu lösen, in deren Leben Liebe und Individualität nicht vorkamen.

Die Blumen, die die Tochter ins Krankenhaus mitbringt, werden von der Mutter zurückgewiesen: "Ich bin noch nicht tot". Aber nicht viel später fordert die Todkranke von der Tochter, sie solle für sie beten. "Mutter sagte beten, als wäre es dasselbe wie Händewaschen. Mir war nur Händewaschen beigebracht worden." So beginnt der neue Roman, in dem die Autorin versucht, sich von dem Schatten ihrer den Prinzipien des Kommunismus verhafteten Mutter zu befreien. Die Rekonstruktion ihrer Gestalt verbindet sich mit den leidvollen Erinnerungen der Tochter an eine emotional armselige Kindheit, bestimmt von einer Mutter, deren Erziehungsstil statt Liebe nur Härte aufwies. Und fehlende Liebe brachte die Einsamkeit mit sich, die sich zwischen Vater und Mutter, Mutter und Kind und Vater und Kind aufbaute, Personen, die der eine oder andere Leser in Bancius "Vaterflucht" (BA 7/98) kennengelernt hat. - Ein beeindruckender, nichts beschönigender psychologischer Frauenroman in der lakonischen Sprache, die der Autorin eigen ist.